Eine Woche vegan – das hat mein Experiment ergeben

In meinen ersten Tagen bei Angelove Nutrition habe ich gelernt, dass sich viele meiner Kund*innen vegan ernähren. Ganz ehrlich mein erster Gedanke war “Ohje – ich kann mich nicht in sie reinversetzen”.

Ich habe in meinem Leben schon viele Ernährungsformen ausprobiert. Die vegane/vegetarische Ernährungsform gehörten aber so ziemlich zu den wenigen Sachen, die ich freiwillig nicht tun würde und ich gebe zu, dass ich auch einige Vorbehalte diesbezüglich hatte. Diese Gedanken standen für mich allerdings in einem kompletten Gegensatz zu dem für das ich als Coach stehen möchte und zwar jedem dort zu begegnen wo er ist und die individuellen Überzeugungen/Werte anzunehmen.

Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden mich einmal 7 Tage intensiver mit der veganen Ernährung zu beschäftigen und es einfach mal auszuprobieren. Meine Erfahrungen möchte ich nun gerne mit euch teilen.

Leistungsfähigkeit

Zunächst einmal 7 Tage sind eine viel zu kurze Zeit, um überhaupt Veränderungen festzustellen. Ich kann daher nur sagen, dass ich mich nach 2 Tagen mit Kopfschmerzen fit und leistungsfähig gefühlt habe. Zudem hatte ich in den ersten Tagen mehr Hunger, was sich dann aber gelegt hat. Ich glaube es lag daran, dass ich einfach weniger als sonst gegessen habe, weil viele “spontane” Snacks wegfielen.

Mindset

Es war ein toller Gedankenanstoß für mich! Ich war mit meiner Ernährung irgendwie auch in so einen Trott geraten, bei dem ich jeden Tag irgendwie das Gleiche gegessen habe und auch nicht sonderlich motiviert war daran etwas zu ändern. Ich hab in der Zeit wie tolle und schnelle Gerichte ausprobiert und wieder erfahren, dass man Ernährung auch unkompliziert abwechslungsreich sein kann. Die veganen Gerichte haben mir auch super gut geschmeckt. Mit den veganen Brownies war ich dann auch komplett im Food Heaven.

Makros / Protein

Darauf war ich besonders gespannt! Meine durchschnittlichen Kalorien sahen in den 7 Tagen so aus: 2454 kcal ( 259g Kohlenhydrate; 85g Fett; 135g Eiweiß). Wie ich festgestellt habe für mich ein leichtes Kaloriendefizit. Ich habe in der Zeit auf nichts außer den Proteinen geachtet; Kohlenhydrate, Fette und Gesamtkalorien war komplett intuitiv. “Früher” als ich selbst noch getrackt habe, lag ich immer bei 160g-180g Eiweiß. Also waren die 135g für mich eher wenig, aber mit round about 2g/pro kg Körpergewicht für mich super. Meine Haupt Eiweißquellen waren dabei Tofu; veganes Hack; Linsen-/Buchweizen Nudeln; veg. Proteinpulver; Joghurt. Ich gebe aber zu, dass ich an manchen Tagen bewusst abends noch einen Shake mit dem veganen Proteinpulver “über mich ergehen lassen” (es war echt nicht geil..), um auf die Eiweißmenge zu kommen. 

Vegane Ernährung im Alltag

Die Umstände mit dem Lockdown kamen mir zugute und ich hatte nicht die Herausforderung auswärts essen zu müssen. Mein Einkauf bestand aus folgenden Lebensmitteln:

  • Sojajoghurt (dazu gefrorene Früchte, Agavendicksaft, Kakaonips)
  • frisches Gemüse: Paprika, Tomaten, Pilze, Zucchini
  • Reis
  • Linsen Nudeln; Buchweizen Nudeln; Kichererbsen Nudeln 
  • Tofu
  • veganes Hack
  • veganes Proteinpulver 
  • vegane Soßen im Glas

Damit kam ich die ganze Woche gut hin, musste am Ende nichts wegschmeißen und konnte mir immer schnell etwas kochen. Meine schnellste Kombi waren die Nudeln mit Gemüse (siehe Rezept unten). Bereit in weniger als 15 Minuten. Außer meiner Milch morgens im Kaffee (ich konnte nie so richtig mit der Soja/Hafermilch warm werden), habe ich auch nichts vermisst. Im Gegenteil mir haben die Mahlzeiten echt immer super geschmeckt und ich hatte Freude am Ausprobieren.

Rezepte

Jackfruit Curry (3-4 Portionen)

  • 200g Jackfruit in der Dose
  • 250g Basmati Reis
  • 300g Pilze
  • 300g grüne Bohnen
  • 300g Paprika
  • 150m veg. Curry Soße
  • 200ml Kokosmilch
  • Ingwer
  • Chilischote

Jackfruit in der Pfanne anbraten. Danach rausnehmen. Gemüse anbraten. Danach Jackfruit und Kokosmilch dazugeben und ggf. noch mit etwas Wasser auffüllen. Leicht köcheln lassen Reis nebenbei kochen.

Schnelle Nudeln (1 Portion)

  • 125g rote Linsen Nudeln
  • 1 Paprika
  • 100g Tofu
  • 150ml veg. Arrabiata Soße

Paprika und Tofu in der Pfanne anbraten. Soße und ggf. etwas Wasser hinzugeben und leicht aufköcheln lassen. Nudeln nebenbei kochen.

Guten Appetit 🙂

Fazit

Die vegane Ernährung bietet tolle Möglichkeiten, es gibt viele Rezepte und sie ist ein guter Anlass viel Gemüse in die eigene Ernährung zu integrieren. Wie bei allen Ernährungsformen gilt aber auch hier Köpfchen einschalten! Frage dich immer WARUM möchtest du einer bestimmten Ernährungsweise folgen. Tust du es aus einer inneren Überzeugung heraus, weil dir die damit verbunden Werte wichtig sind? Oder ist es nur ein kurzlebiger Trend bzw. eine Methode zum Abnehmen? Trifft letzteres zu, dann ist die vegane Ernährung nicht besser oder schlechter und genauso wenig nachhaltig wie jede andere “Diät”. Also frag dich immer WARUM du etwas tust!

Dein Coach,

Dr. Carina

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